Nach und nach wollen wir hier Informationen zu Moodle, CampusNet und allem was sonst noch Bezug zur digitalen Lehre an der IPU hat zusammentragen.

Die IPU Berlin bietet ab August 2020 erneut eine berufsbegleitende Weiterbildung in psychoanalytischer Paar-, Familien- und Sozialtherapie an. Im Rahmen dieser Weiterbildung werden psychoanalytisch geprägte Theoriebildungen zur interpersonalen Dynamik bei Paaren und Familien aufgegriffen und auch auf die heute vielfältigeren familienähnlichen Formen von Beziehungsgestaltung und Zusammenleben bezogen.

Auf darüber hinausgreifende Interaktionszusammenhänge bei Mehrpersonen-Beziehungssystemen, in und zwischen sozialen Gruppen oder Institutionen lässt sich diese Sichtweise ebenso gewinnbringend anwenden. In diesen Formen angewandter psychodynamischer Therapie spielen bewusste und unbewusste interpersonale Prozesse eine zentrale Rolle, immer eingebettet in spezielle Lebenslagen und soziale Kontexte. Interpersonale Beziehungsdynamik ist geprägt von unausgesprochenen Wünschen, ungelösten Konflikten und unverarbeiteten Traumata sowie deren Abwehr. Sie hat ihre Wurzeln nicht selten in transgenerationalen Aufträgen, die bereits frühe Eltern-Kind-Beziehungen mitgestalten können. Unbewusste Übertragungen, Erwartungen und Delegationen lassen so Blockaden oder Kollusionen in familiären und Paarbeziehungen entstehen.

Psychoanalytische Paar- und Familientherapie greift diese Aspekte im Zusammenspiel von intra- und interpsychischer Beziehungsdynamik auf. Sie besteht aus der aufdeckenden und verändernden Arbeit an unbewussten und vorbewussten interpersonellen Konflikten, Beziehungsmustern und Abwehrstrukturen, welche die Symptomatik eines Familienmitglieds oder Partners bedingen, mitbedingen oder aufrechterhalten. Diese Konflikte und Beziehungsstrukturen stellen sich in den (beziehungs-)therapeutischen Situationen szenisch dar und werden für alle Familienmitglieder (oder Mitglieder des informellen/formellen Beziehungsnetzes) in ihrer Existenz, Wirksamkeit und Interdependenz erfahrbar, erkennbar und somit veränderbar. Im therapeutischen Prozess werden die Ressourcen und Potentiale des Mehrpersonensystems genutzt.

Daneben muss eine abgeschlossene oder laufende psychoanalytische oder tiefenpsychologisch-fundierte Selbsterfahrung nachgewiesen bzw. mit der Weiterbildung begonnen werden (Einzel oder Gruppe). Ein Aufnahmegespräch bei einem der Dozierenden ist für die Teilnahme an der Weiterbildung obligatorisch. Die Weiterbildung entspricht den Anforderungen des Bundesverbandes Psychoanalytische Paar- und Familientherapie e.V. (BVPPF) sowie der European Federation for Psychoanalytic Psychotherapy (EFPP).

Namhafte Wissenschaftler_innen und bekannte, langjährig tätige Praktiker_innen auf dem Gebiet der Psychotherapie und der psychoanalytischen Paar-, Familien- und Sozialtherapie gestalten als Dozierende diese Weiterbildung und stehen als Supervidierende zur Verfügung. Sie kommen aus unterschiedlichen Grundberufen (Medizin, Psychologie, Sozialarbeit, Pädagogik, Sozialpädagogik) und sind in vielfältigen psychosozialen und medizinischen Arbeitsfeldern tätig.